Mira Baus knackt erstmals die 12- Sekunden-Marke. Die Sprinterin aus Schlüchtern läuft in Dortmund 11,96 Sekunden über
100 Meter.
Sensationell: Die 16-jährige Sprinterin Mira Baus von der SG Schlüchtern hat beim Sparkassen- Jump’n’Run-Meeting in Dortmund mit einer Topzeit von 11,96 Sekunden im 100 Meter-Lauf erstmals die Zwölf-Sekunden Marke geknackt. Das Sparkassen-Jump’n’Run-Meeting am Samstag im Stadion Rote Erde in Dortmund, Ausrichter war die LGO Dortmund, war hochklassig besetzt. Insgesamt 43 Sprinterinnen waren am Start, die auf sechs Vorläufe verteilt waren, gemischt nach Frauen, WJ-U20 und WJU18.
Da Heimtrainer Ewald Heckmannverhindert war, wurde Mira Baus in Dortmund von Kadertrainer Christian Kupper betreut. Baus (WJ-U18) startete im sechsten Vorlauf über 100 Meter. Heckmann verfolgte von zu Hause aber alles über Livestream und war voll des Lobs: „Mira hat heute alles richtig gemacht. Sie hatte einen sehr guten Start, lief locker und konnte auch auf den letzten Metern toll durchziehen.“
Als souveräne Vorlauf-Zweite lief Baus in glänzenden 11,96 Sekunden eine tolle neue Bestzeit und qualifizierte sich für das B-Finale. Ihre Freude war riesengroß. Endlich hatte sie ihr großes Saisonziel, die Zwölf-Sekunden-Marke zu knacken, erreicht. Nur Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund, Frauenklasse), die ebenfalls neue Bestzeit (11,64 Sek.) lief, musste Baus den Vortritt lassen. Diese war 2021 Dritte der Hallen-DM über 400 Meter und Sechste der Hallen-EM mit der 4 x 400 m-Staffel geworden.
Die Freude war bei beiden Trainern riesig. „Wir haben natürlich nicht mit Lob gespart“, sagt Heckmann: „Heute passte mal alles. Die Temperaturen waren angenehm, anstatt Gegenwind herrschte zulässiger Rückenwind, der Lauf war flüssig und locker. Mit der Topzeit von 11,96 Sekunden ist Mira auf den vierten Platz der DLV-Bestenliste gelaufen. In der europäischen Bestenliste nimmt sie Platz 19 ein. In der ewigen hessischen Bestenliste rangiert sie mit dieser Zeit auf dem elften Platz und in der Kreisbestenliste hat sie nur noch Karin Lix vom TV Gelnhausen mit 11,91 Sekunden vor sich, die diese Zeit 1982 in Fürth lief und in den 1980er Jahren an Europa- und Weltmeisterschaften teilnahm.“
Eigentlich sollten die U18-Europameisterschaften Ende Augustin Rieti (Italien) stattfinden. Diese seien, so Heckmann, aber wegen Corona abgesagt. „Die Quali-Norm für die 100 Meter betrug 11,95 Sekunden. Mira war also bis auf ein Hundertstel an diese Zeit ran.“
Mit ihrer Zeit aus dem Vorlauf qualifizierte sich Baus in einem superstarken Feld als insgesamt Neunte für das B-Finale. Auch
hier überzeugte sie und blieb als Zweite in 12,04 Sekunden wieder unterihrer in dieser Saison aufgestellten Bestzeit von 12,07 Sekunden. Hier musste sie ihrer Trainingspartnerin Charlize Boykin
(Eintracht Frankfurt/WJ-U20) den Vortritt lassen, die in 12,01 Sekunden einen Hauch schneller war.
Da Baus wegen der Mitfahrgelegenheit noch auf ihre Trainingspartnerin Paula Hofmockel (WJ-U 18/Eintracht Frankfurt) wartete, kam sie nach einem langen Tag erst gegen Mitternacht überglücklich ob ihrer erbrachten Leistung nach Hause. Hofmockel hatte noch um 19 Uhr den Weitsprung zu bestreiten, den sie gewann.
Quelle: Ewald Heckmann, Willi Schmitt (Kinzigtal-Nachrichten)